Pressemitteilung - Die Linke Marburg-Biedenkopf
Bei den diesjährigen Kommunalwahlen tritt Die Linke in Marburg, anders als die letzten Jahrzehnte, nicht mehr als „Marburger Linke“ an sondern als Die Linke.
Zur Erklärung des kurzzeitigen Durcheinanders: 1997 hatte die Linken-Vorläuferpartei PDS die Initiative für eine linke Kommunalkandidatur in Marburg ergriffen und erstmals im Westen die Fünf-Prozent-Hürde überwunden. Die Liste wurde PDS/Marburger Linke genannt, weil nicht alle Kandidierenden Parteimitglieder waren. Als sich die PDS 2007 mit der WASG zur Partei Die Linke vereinigte, wurde kurzerhand der Fraktionsnamen PDS/Marburger Linke durch die Streichung von „PDS“ umbenannt. Dass die Liste jetzt nur noch Marburger Linke hieß und sie mit der Partei verwechselt werden konnte, war gewollt. Die Wahlergebnisse der „Marburger Linken" bei der Stadtverordnetenwahl und die der Linken bei der Kreistagswahl waren deshalb in Marburg fast identisch.
Die Marburger Linke war von Anfang an keine Organisation, sondern der Name der Liste und der Fraktion. Mehr als zwei Drittel ihrer Kandidierenden gehörten der Linken an. Die Struktur, der Wahlkampf und die Finanzierung wurden hauptsächlich von Personen aus der Linken getragen.
Es kam 2021 in der Fraktion zu politischen Auseinandersetzungen über die Fortsetzung der Marburger Koalition mit SPD, Grünen und Klimaliste. Es gab starke Meinungsverschiedenheiten ü ber den Kurs der Fraktion und der Partei. Im Zuge dessen kam es auch in der Fraktion zu Aus- und Rücktritten. Die Mitglieder der Linken bildeten daraufhin eine eigene Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung unter dem Namen Die Linke.
Bei diesem Schritt ging es insbesondere darum linke Werte weiterhin stark und sichtbar vertreten zu kö nnen. Die verbleibenden Personen auf der Liste Marburger Linke agierten beispielsweise gegen Move35, gegen Ortsbeiräte und fallen immer wieder durch eine unangenehme Nä he zur CDU auf. Auch wurde sich gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza ausgesprochen. Die Linke setzt sich fü r ein soziales und ökologisches Marburg ein. Wir wollen ein Marburg für alle, das solidarisch, sorgend und gerecht ist.
Um die Verwirrung rund um zwei ähnlich klingende Listen zu beenden, werden wir bei der kommenden Kommunalwahl nicht als „Marburger Linke“, sondern als Die Linke antreten. Wir erwarten, dass andere nicht als „Marburger Linke“ antreten, um keinen Etikettenschwindel zu betreiben. In der verbliebenen Fraktion „Marburger Linke“ findet sich kein Vertreter der Partei Die Linke, dafü r aber Mitglieder von drei anderen Parteien: DKP, BSW und Piraten. Es ist das gute Recht dieser Formation zur Kommunalwahl anzutreten, aber nicht mit einem Namen, der unterstellt, es würde sich um Die Linke handeln und viele Wähler*innen täuschen könnte. t3://file?uid=355028t3://file?uid=355028
