DIE LINKE wirbt für Alternativen zur A49 - Abgeordnete auf Tour in Mittelhessen

Während im Dannenröder Wald junge Aktivist*innen Baumhäuser und Bäume besetzen, um den Weiterbau der A49 zu verhindern, ist DIE LINKE mit Abgeordneten des Bundes- und Landtages sowie Kommunalpolitiker*innen auf Tour durch Mittelhessen, um für Verkehrsalternativen zum Autobahnbau zu werben.

„Es gibt Alternativen zum Planungsdinosaurier A49, deren Weiterbau überflüssig und ein ökologisches Desaster ist. Wir brauchen eine sofortige sozial-ökologiche Verkehrswende!“, eröffnet Jan Schalauske, Marburger Landtagsabgeordneter der LINKEN, die Tour vor dem Bahnhof in Kichhain. Der Einladung der LINKEN waren neben einem Vertreter des VCD Marburg-Biedenkopf weitere Menschen gefolgt, die sich vor Ort für eine Reaktivierung der Ohmtalbahn einsetzen. Die Reaktivierung sei ein vorrangiges Ziel zur Umsetzung der lokalen Verkehrswende im "Hier und Jetzt", so ein Teilnehmer.

Am nächsten Halt vor dem Marburger Hauptbahnhof stieß Manfred Lotz der Bürgerinitiative zur Reaktivierung der Lumdatalbahn zur Gruppe der Verkehrswendebewegten. „Es gibt einen völkerrechtlich bindenden Klimaschutz-Vertrag, dieser muss endlich umgesetzt werden. Wir brauchen dazu in naher Zukunft 1/3 mehr Schienenkilometer im Personen- und Güterverkehr“,  unterstich Sabine Leidig, Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Verkehrsausschusses. Reinhard Ahrens vom VCD Marburg-Biedenkopf wies auf das seit vielen Jahren in Marburg vorhandene Engagement für eine RegioTram Mittelhessen hin und skizzierte die Idee mit einer Anbindung bis nach Gießen, wo das Thema auch bereits seit einigen Jahren diskutiert wird.
Abschließend reiste die Gruppe per Regionalbahn nach Gießen weiter. Dort schlossen sich noch Vertreter des lokalen VCD und der Eisenbahngewerkschaft EVG an. „Vorhandene Mittel für den Straßenbau müssen im Sinne eines integrierten Verkehrsentwicklungskonzeptes zur Schiene hin umverteilt werden“, betonte Jörg Cezanne, Bundestagsabgeordneter der LINKEN und ebenfalls Mitglied des Verkehrsausschusses. Klaus Zecher (EVG) forderte den viergleisigen Ausbau der Main-Weser-Bahn, als zentraler Nord-Süd-Achse der Bahn. „Wer den Gütertransport auf die Schiene verlagern will, muss auch für die nötige Infrastruktur sogen, damit Personenverkehr und Warentransport erweitert werden und auch konfliktfrei erfolgen können.“ Dies treffe auch auf den zweigleisigen Ausbau der Vogelbergbahn zu, ergänzte Erich Hoff vom VCD Gießen.

Zum Abschuss der Tour zeigten sich die Teilnehmenden einig: Die 1,4 Milliarden Euro, welche für den Bau der 42,5km Autobahn vom Bund veranschlagt sind, wären in den Ausbau der Schiene als Grundlastträger des Öffentlichen Nah- und Fernverkehrs besser und zukunftsorientiert investiert.