3. Ökologie und Soziales – zwei Seiten einer Medaille

Angesichts steigender Erderhitzung und eines massiven Rückgangs der Biodiversität braucht die Stadt Marburg schnelle, wirksame und effiziente Maßnahmen in der Umwelt- und Klimapolitik. Initiativen wie die BI Verkehrswende, Fridays for Future oder das Klimabündnis fordern daher ein schnelles Umsteuern u.a. in den Bereichen Energie, Wohnen/Bauen, Verkehr sowie Landwirtschaft. Die Marburger Linke hat dem Klimaaktionsplan 2030, in den viele Vorschläge der Initiativen eingeflossen sind, zugestimmt.

Wir mischen uns ein: Um zu überprüfen, dass den Worten auch Taten folgen, hat die Marburger Linke als einzige Fraktion dafür gesorgt, dass über die Umsetzung des Klimaaktionsplans vierteljährlich öffentlich berichtet wird.

Wir werden auch weiterhin unsere fruchtbare Zusammenarbeit mit den Initiativen pflegen. Wir brauchen keinen grün gefärbten Kapitalismus, der weiterhin Gewinne privatisiert und die Lasten der Allgemeinheit aufbürdet. Wir stehen für ein besseres Leben für alle und einen wirksamen Schutz unserer Lebensgrundlagen – für eine Stadt mit Zukunft.

Wie die Sozialpolitik ist auch die Klimapolitik eine Querschnittsaufgabe. Vorschläge finden sich in diesem Programm auch in den Kapiteln zu Bauen und Wohnen, Wirtschaft, Verkehr und Finanzen.

Eine linke Umweltpolitik wird wirtschaftlich und ökologisch Notwendiges immer mit der sozialen Frage verknüpfen. Umwelt- und Klimaschutz nutzt nur dann allen, wenn er auch bezahlbar ist. Das bedeutet, dass diejenigen, die den größten Schaden verursachen, auch die höchsten Kosten tragen und diejenigen, die am wenigsten Mittel zur Verfügung haben, am wenigsten zahlen.

Die Marburger Linke fordert:

  • verstärkte Begrünung und Beschattung öffentlicher Flächen, vom Schulhof über Dächer, Spielplätze, Aufenthaltsorte für Jugendliche und Bushaltestellen;
  • die Erarbeitung und Umsetzung eines Klima- und Begrünungskonzepts für die Marburger Oberstadt;
  • die Erarbeitung und Umsetzung einer städtischen Richtlinie zur Reduktion von öffentlicher und privater Lichtverschmutzung zum Schutz von Menschen, Tieren und Pflanzenwelt;
  • regelmäßige Kontrolle und Ahndung von Bodenverseuchung durch Pestizide, Salz, Schwermetalle und andere Bodenschadstoffe;
  • ökologische, zurückhaltende und geräuscharme Grünpflege;
  • Schutz des Grüner Wehrs;
  • Stadtgärten bzw. Felder in Stadtnähe zur Bewirtschaftung durch Bürger*innen;

Die Marburger Linke fordert für eine gute Zusammenarbeit in der Region:

  • Ausbau regionaler Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung regionaler Produkte durch die (Wieder-)Ansiedlung regionaler (und kommunaler) Schlachthöfe, Molkereien und Getreidemühlen zu Preisen, von denen die Landwirt*innen gut leben können;
  • kostenfreie, gesunde und weitestgehend regionale Verpflegung an allen Schulen, Kindertagesstätten und (öffentlichen) Kanti­nen;
  • dezentrale, gemeinwohlorientierte Energie- und Wasserversorgung.