DIE LINKE. Marburg-Biedenkopf lädt ein zum Vortrag und Diskussion mit
Dr.Kai Eicker-Wolf, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik beim DGB Hessen-Thüringen und Referent für finanzpolitische Fragen bei der GEW Hessen.
Ganz Deutschland spürt den massiven Anstieg der Lebenshaltungskosten. Der Wocheneinkauf wird zum Drahtseilakt und immer mehr Menschen haben schon vor Monatsende praktisch kein Geld mehr übrig. Die Aussicht auf die nächste Nebenkostenabrechnung, bei der die höheren Gaspreise gerade für Mieter*innen voll durchschlagen werden, treibt vielen die Schweißperlen auf die Stirn und raubt ihnen den Schlaf. Wie bei vielen gesellschaftlichen Krisen sind Geringverdiener*innen und Bezieher*innen öffentlicher Leistungen, Rentner*innen und Student*innen besonders betroffen, aber auch diejenigen mit mittleren Einkommen spüren heftige Einschnitte und Unsicherheit. Wohlhabende Personen hingegen brauchen sich angesichts der steigenden Preise keine Sorgen um ihren Lebensstandard machen.
Die gestörten Lieferketten in Folge der Coronakrise und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine befeuern die Inflation massiv. Doch die Politik steht der Inflation dabei nicht hilflos gegenüber, LINKE und Gewerkschaften haben viele Vorschläge gemacht, wie man zum Beispiel gegen gestiegene Energiepreise ankommt. Die Maßnahmen der Bundesregierung werden kaum ausreichen, um die Folgen der Preissteigerungen auf Dauer wirksam zu begrenzen oder gar den sich abzeichnenden konjunkturellen Abschwung zu verhindern. Kai Eicker-Wolf wird zum einen auf die Ursachen der aktuellen krisenhaften Entwicklung eingehen. Zum anderen wird er die eigentlich erforderlichen wirtschaftspolitischen Maßnahmen erläutern, die starke soziale Verwerfungen verhindern könnten. Dabei werden auch grundsätzliche Überlegungen für die Ausgestaltung einer progressiven Wirtschaftspolitik eine Rolle spielen. Neben der Bundes- und Landesebene soll in der Diskussion auch die kommunale Ebene einbezogen werden! Gerade in Marburg könnten durch die Mehreinnahmen der Gewerbesteuer innovative und kreative Programme geschaffen werden, die die am stärksten Betroffenen unterstützen könnten und die Lebenshaltungskosten für Menschen wieder tragbar zu machen.
Die sozialen Folgen der Inflation werden ohne Umverteilung von oben nach unten nicht zu bewältigen sein. Dafür braucht es öffentlichen Druck. Wir brauchen ein breites Bündnis, um den Protest gegen die soziale Schieflage von links auf die Straße zu bringen.
Moderation: Renate Bastian