Stellungnahme des Kreisvorstands zum Marburger Ostermarsch

DIE LINKE. Marburg-Biedenkopf ruft zur Beteiligung in Frankfurt auf

Als Partei DIE LINKE stehen wir ein für eine Welt des Friedens und der Freiheit, in der kein Mensch um sein Leben fürchten muss. Von daher ist es unser Grundkonsens für ein Ende aller Kriege und gegen die massive Aufrüstung einzutreten. Um dies zu bekunden und ein Zeichen des Friedens zu setzen, haben wir in den letzten Jahren den Marburger Osterspaziergang unterstützt. In diesem Jahr wird der Kreisverband nicht zum Marburger Osterspaziergang aufrufen.

Der Hauptgrund dafür ist, dass Dieter Dehm den musikalische Hauptakt des Friedensfestes darstellt, der für uns als Person untragbar ist. Denn Dehm ist in der Vergangenheit nicht nur durch die Verbreitung von antisemitischen Verschwörungstheorien und einer Nähe zu Reichsbürg*innen aufgefallen, sondern auch durch eine Zusammenarbeit mit der extremen Rechten. So erschien in dem extrem rechten Magazin "Compact" in der diesjährigen Märzausgabe ein Interview mit ihm. Leider ist das kein Einzelfall. In der Bundesdeutschen Geschichte sind Seitenwechsel prominenter Personen von Links zu Rechts keine Neuheit.

Wir teilen nicht den Querfrontvorwurf gegenüber dem Bündnis "Nein zum Krieg Marburg" oder Einzelpersonen, da keine direkte Zusammenarbeit mit Personen der extremen Rechten stattfindet. Das Ziel jedes Friedensbündnisses sollte es sein eine breite und starke Bewegung aufzubauen. Hierzu ist eine umsichtige Personalpolitik vonnöten, die eint und nicht spaltet. Für viele Mitglieder der LINKEN beziehungsweise gesellschaftlichen Linken wird die Möglichkeit am Marburger Osterspaziergang teilzunehmen dieses Jahr leider zunichtegemacht, wenn rechtsoffene Personen wie Dehm, gegen den gerade ein Parteiausschlussverfahren läuft, eingeladen werden. Deshalb fordern wir Dehms Ausladung.

Sollten die Recherchen zutreffend sein fordern wir auch ein Ende der Zusammenarbeit mit verschwörungstheoretischen Gruppen wie "Weiterdenken Marburg", von deren Demos aus Pressevertreter*innen angegriffen wurden und deren Protagonist die Black-Lives-Matter Demo gestört hat.

Die Zusammenarbeit von "Linken" und "Rechten" - allen die "ehrlichen Herzens für Frieden eintreten" - ist eine Farce. Mit Rechten ist kein Frieden zu finden. Das zeigt sich in Russland, der Ukraine, den USA und überall; warum sollte es in Deutschland anders sein? Eine klare Abgrenzung sollte unser aller Minimalkonsens sein.

Alle Friedensbewegten rufen wir stattdessen dazu auf, dass alle, die über Ostern ein Zeichen für den Frieden setzen wollen, einen anderen Osterspaziergang in Hessen besuchen, zum Beispiel in Frankfurt am Montag, den 10. April um 13 Uhr auf dem Römerberg.

Kreisvorstand DIE LINKE Marburg-Biedenkopf