LINKE gedenkt der Morde von Mechterstädt
Am Donnerstag, den 23.03., fand in Ruhla-Thal am Denkmal und den Grabsteinen für die am 25.März 1920 von Marburger Korpsstudenten bei Mechterstädt ermordeten 15 Arbeiter wieder die Gedenkfeier auf Einladung von Bürgermeister Dr. Slotosch statt. Zusammen mit Bettina Heiland, Harald Maier-Metz und Michael Heiny von der Geschichtswerkstatt Marburg hat unser Stadtrat Henning Köster-Sollwedel dort im Auftrag des Magistrats unsere Stadt vertreten, aus der damals die Mörder aufbrachen und die inzwischen Schritt für Schritt - immer wieder auch auf Initiative der Linken - ihre NS-Vergangenheit aufarbeitet .
Wir erinnern in diesem Zusammenhang an die Umbenennung des Demnitz-Weges, den jährlichen Gedenktag für die aus Marburg deportierten Sinti und Roma, die individuelle Zwangsarbeiterentschädigung, die Studie zur Aufarbeitung der Geschichte der Marburger Stadtverordnetenversammlung in und nach der NS-Zeit , die Umbenennung des Walter-Voß-Wegs und des Theodor-Bleek-Platzes und -Stegs und einiges mehr - alles auf der Basis von Anträgen bzw. Initiativen der Linken seit 1997 in der Stadtverordnetenversammlung.
Nichts davon wäre möglich ohne die Vorarbeit der Geschichtswerkstatt , die schon seit Anfang der 1990er die Impulse für die Einbeziehung Marburgs in das Gedenken gegeben hat. Inzwischen hat sich auch die Uni, die damals bekanntlich das Verbrechen als Heldentat feierte, spätestens seit der Einweihung der Gedenktafel an der Alten Uni, in das Gedenken eingereiht.
Das Präsidium ließ vor Ort einen Kranz niederlegen, war allerdings leider persönlich nicht vertreten, wohl aber die neue Thüringer Justizministerin Doreen Denstädt und Staatssekretärin Meike Herz. Wer die üble Rolle der Weimarer Justiz bei der Nichtaufarbeitung des Verbrechens kennt, weiß das besonders zu würdigen. Die Justizministerin stellte eine Veranstaltung dazu auch mit Marburger Beteiligung in Aussicht. In Thal hielt Michael Heiny die Rede für die Marburger Delegation.