Kein Platz für Querdenken in Marburg: Solidarität mit Gegendemonstrant*innen und Journalist*innen

Kreisvorstand

DIE LINKE. Marburg-Biedenkopf unterstützt ausdrücklich jene, die sich für einen solidarischen Umgang mit der Pandemie in der Gesellschaft einsetzen.

Wir danken den breiten antifaschistischen Bündnissen, die unentwegt auf die Straße gehen und sich den Querdenker*innen und Verschwörungsideolog*innen, die sich als nach rechts offen beweisen, in den Weg stellen. Sie klären die Zivilgesellschaft unermüdlich über die unwissenschaftlichen und teilweise antisemitischen Narrative auf, kämpfen für die gesellschaftliche Ächtung von rechtem Gedankengut und machen deutlich, dass es in Marburg keinen Platz für Verschwörungsmythen gibt. Die Demonstrationen gegen Maskenpflicht, Impfung usw. sind kein Ausdruck einer kritischen Auseinandersetzung mit den Regierungsbeschlüssen auf Bundes- und Landesebene, sondern fungieren unter anderem als Deckmantel für rechtsextreme und antisemitische Gruppen.

Wer gemeinsam mit dem III. Weg, der AfD und der Partei dieBasis – welche in der Vergangenheit durch Äußerungen ihrer Mitglieder aufgefallen sind, die Vergleiche zwischen der Corona-Politik und der NS-Zeit ziehen – auf die Straße geht, unterstützt so eine unsolidarische Politik, die sich deutlich gegen die Schwächsten in unserer Gesellschaft richtet. Wir verurteilen jede Form von Antisemitismus und Holocaust-Relativierung aufs Schärfste. Wir rufen deshalb dazu auf, sich an den Gegendemonstrationen zu beteiligen und zu zeigen, dass in Marburg kein Platz für Querdenker*innen ist. Wir solidarisieren uns mit den antifaschistischen Bündnissen, die für eine sozial und global gerechte Pandemiebekämpfung kämpfen.

Auch DIE LINKE. fordert eine kostenlose Gesundheitsversorgung für alle, die Vergesellschaftung der Pharmakonzerne, eine Freigabe aller Lizenzen und Patente sowie eine solidarische Finanzierung der Pandemiefolgen. Gleichzeitig stellen wir keinen Freifahrtschein für die Verantwortlichen der Pandemiebekämpfung aus, denn auch wir kritisieren einen falschen Umgang mit der Pandemie, der so die Ungerechtigkeiten in der Welt weiter befeuert sowie Reiche immer      reicher und Arme immer ärmer werden lässt. Die Lasten der Pandemiebekämpfung müssen gerecht verteilt werden. Eine funktionierende und ausfinanzierte Gesundheitsversorgung, Geld für die Schulen und schnelle sowie unbürokratische Hilfe für Menschen, die unter den Folgen der Pandemie leiden, sollten oberstes Gebot sein und keine Subventionierung von Großunternehmen, deren Aktionär:innen und den Reichen.

Dazu gehört auch, dass die sozialen Folgen von Coronamaßnahmen besser berücksichtigt werden müssen. Konflikten in Lebensgemeinschaften, der psychosozialen Belastung von Kindern und Jugendlichen sowie Studierenden und der entgrenzten Überlastung von Pflegekräften muss endlich entgegengewirkt werden. Zudem stehen wir als LINKE ganz klar an der Seite der Journalist*innen, welche unter großem persönlichen Risiko die "Spaziergänge" begleiten und so zur Zielscheibe für Anfeindungen und Übergriffe sogenannter Querdenker*innen werden. Pressefreiheit ist ein Grundstein der demokratischen Gesellschaft, wir verurteilen daher Übergriffe aller Art auf Journalist*innen.

DIE LINKE. Marburg-Biedenkopf
Kreisvorstand