Gemeinsamer Besuch der Wanderausstellung "Rosa Winkel - Als homosexuell Verfolgte in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora"
Auf Einladung von Magistratsmitglied Hennig Köster-Sollwedel fand sich am Nachmittag des 24. März eine kleine Gruppe Interessierter im Marburger Rathaus ein, um die am 8. März eröffnete Ausstellung „Rosa Winkel. Als homosexuell Verfolgte in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora“ zu besuchen.
Die Ausstellung dokumentiert die Verschleppung von rund 700 homosexuellen Männern in die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora anhand von Auszügen aus Gesetzestexten und Presse, Anordnungen zur Verlegung von Häftlingen, Fotografien, Einblicken in Biografien und sogar von Häftlingen gefertigten Karikaturen. Die Ausstellung geht auch auf die Kontinuitäten der Repression gegen Transgender, Lesben und Schwule vor und nach dem Dritten Reich ein und wirft ein Augenmerk auf die Erfahrungen von Betroffenen nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. Da Homosexualität in Deutschland erst 1994 entkriminalisiert wurde, mussten viele Opfer und Angehörige selbst nach dem Ende des Nationalsozialismus noch Jahrzehnte um Entschädigungen und die Aufnahme in das kollektive Gedenken kämpfen. Die Ausstellung wurde organisiert vom AstA Marburg, der Stadt Marburg und dem Tuntonia e.V.
Michael Heiny von der Geschichtswerkstatt gab der Gruppe bei der Gelegenheit eine aufschlussreiche Führung durch das Gebäude, auf der er Einblicke in die Entstehung des Rathauses und der Entwicklung der Stadt Marburg im Allgemeinen vermittelte. Auch der historische Rathaussaal und der Sitzungssaal wurden sich besehen.